Donnerstag, 13. November 2008

Die Luxembourg Motorsport Writers Association

Beim Durchblättern des „Code sportif national" der Sportkommission des ACL, stösst man neben den Namen und Adressen der verschiedenen „Ecuries" auch auf das Kürzel „L.M.W.A.". Nur den wenigsten dürfte allerdings bekannt sein, was sich hinter dieser Abkürzung verbirgt.

In einem Gespräch mit www.automobilsport.com erklärt Jean-Marie Resch, Vorsitzender der LMWA und zugleich Autosport-Korrespondent beim „Luxemburger Wort", was es mit diesen vier Buchstaben auf sich hat.

Was bedeutet LMWA überhaupt und seit wann gibt es diesen Verein ?

LMWA ist die Abkürzung für „Luxembourg Motor Writers Association" asbl und ist, wie der Name es sagt, eine Vereinigung von Luxemburger Motorsport Journalisten. Bereits in den 70ger Jahren tat sich eine Handvoll Journalisten zusammen und brachte beispielsweise den „Letzebuerger Motorsport Almanach", ein Rückblick auf die abgelaufene Auto- und Motorradsportsaison heraus.
Soweit ich weiss, gab es auch gemeinsame Reisen zu ausländischen Rennen. Irgendwie hatte sich die Sache zu Beginn der 90ger Jahre verlaufen und erst die beiden Grand-Prix’ von Luxemburg auf dem Nürburgring gaben Anlass zu einem Neubeginn.

Weshalb gerade dieser GP ?

Vor allem bei grösseren Veranstaltungen im Ausland mussten wir immer wieder feststellen, dass irgendwelche selbst ernannten Presseleute mit „modifizierten" LMWA-Pressekarten –die alten Karten hatten kein Verfallsdatum- sich richtige Pressekarten verschafften und somit, je nach Rennen, freien Zutritt zum Fahrerlager oder den Boxen erlangten. An sich konnte uns das egal sein, da es nach wie vor Ermessenssache des jeweiligen Veranstalters ist, wie und wem er seine Karten austeilt.

Bei der Formel 1 am Nürburgring allerdings, wo von vorne herein sehr restriktive Akkreditierungsbedingungen herrschten, wären einige unserer Kollegen die zum Arbeiten dort waren, leer ausgegangen. Andere Luxemburger, die eher in die Abteilung „Sehen und gesehen werden" passen würden, liefen dagegen mit Pressekarten herum.

Nach einigem Hin und Her wurde zwar eine Lösung gefunden, doch der „harte Kern" der einheimischen Schreiberlinge war sich eins, dass es so nicht weiter gehen konnte.

Was wurde denn unternommen ?

Ich muss eingestehen, dass wir uns zunächst etwas schwer taten um in die Gänge zu kommen. Dazu sei gesagt, dass jeder einzelne, um optimal arbeiten zu können, nicht unbedingt auf die LMWA angewiesen ist.

Immerhin bekamen wir neue Mitgliedskarten, die je nach Veranstaltung, eine Hilfe waren. Mittlerweile lassen wir, nach Möglichkeit, vor Saisonbeginn den ausländischen Veranstaltern von Rennen mit Luxemburger Beteiligung eine Liste unserer Mitglieder zukommen.

Seit gut zwei Jahren finden auch wieder mehr oder weniger regelmässige Treffen statt.

Welche Rolle spielt die LMWA im Luxemburger Autosport ?

Die LMWA beschäftigt sich mit allem was direkt oder indirekt mit Automobilsport zu tun hat. So haben es die Gründer damals in den Statuten niedergeschrieben und dieser wichtige Vermerk wurde jetzt natürlich auch in der überarbeiteten Version zurückbehalten.

Schaut man sich die Arbeit unserer Mitglieder an, welche für Zeitung, Radio oder Internet, Rennreportagen produzieren und dabei noch im Interesse des Sports einen Teil ihrer Freizeit hergeben, kann man von einer wichtigen Rolle sprechen.

Allerdings betreibt die LMWA an sich keine eigene „Politik". Dass heisst: Es käme mir als Präsident niemals in den Sinn die Reportage eines Kollegen zu kritisieren, nur weil er, als Beispiel jetzt, in seiner Zeitung A den Fahrer X lobt, ich aber dagegen in Zeitung B, Fahrer Y besser finde.

Eher das Gegenteil ist der Fall. Im Sinne der „Promotion" des Autosports, was ja auch Ziel der LMWA ist, hilft man sich gegenseitig. Jeder hat seine Bekanntschaften und Informationsquellen bzw. Spezialgebiete und hilft gerne weiter.. damit es dem Autosport hilft.

Innerhalb unserer Vereinigung werden aber auch Erfahrungen, vor allem im Bereich des „Who is who" bei Presseakkreditierungen ausgetauscht. Beim ACL haben wir das Statut eines „club affilié non organisateur".

Überhaupt, wie ist euer Verhältnis zur Sportkommission ?

Gut, kann ich da nur sagen. Auch wenn das vielleicht überraschen mag. Einige werden sich bestimmt noch an die vorletzte „Soirée" erinnern, wo u.a. auch die Presse heftig kritisiert wurde. Als LMWA verlangten wir eine Stellungnahme zu dieser Kritik.

Schliesslich ist es ja eine Aufgabe der Presse auch auf Missstände aufmerksam zu machen. Bevormunden lassen wollen wir uns auf keinen Fall. Okay, es gibt Kollegen die schärfer schiessen als andere, aber darüber habe ich eben schon geredet.

Jedenfalls kam es zu einem Zusammentreffen, das zur Folge hatte, dass man sich jetzt in mehr oder weniger regelmässigen Abständen zu einer Art Meinungsaustausch trifft. Ich persönlich könnte mir gut vorstellen, dass man etwas ähnliches zum Beispiel auch mit den Fahrern machen könnte.

Es gibt sicherlich Piloten, die nicht wissen an wen sie sich wenden sollen um ihre Ergebnisse von Rennen im Ausland publik zu machen. Wir könnten weiterhelfen.

Wie wird man überhaupt Mitglied ?

Mitmachen kann jeder der eine regelmässige Arbeit im Bereich Motorsport für ein Luxemburger Medienorgan nachweisen kann. Mann stellt einen Antrag und der Vorstand entscheidet dann über die Aufnahme.

Um eines aber klarzustellen: Besitzer einer LMWA-Karte zu sein, bedeutet nicht, automatisch beim nächsten Grand-Prix, WM-Rallye oder DTM-Lauf gleich in der ersten Reihe zu stehen. Die Akkreditierungen müssen über die jeweilige Zeitung oder was sonst auch immer erfolgen und das ist beispielsweise bei Top-Events nicht immer einfach.

Eine Mitgliedschaft in einer Vereinigung wie die unserige, die zudem ja auch noch vom ACL anerkannt ist, kann aber hilfreich sein. Speziel bei Neueinsteiger stehen wir gerne mit Rat und Tat zur Verfügung.

Habt ihr für die neue Saison etwas besonderes geplant ?

Wir wollen uns ein Logo zulegen um den alten Schriftzug durch etwas Neues zu ersetzen. Und dann gibt es die bereits seit einiger Zeit bestehende Idee der Herausgabe eines Jahrbuchs. Hier gilt es zunächst einmal eine solide Finanzierung auf die Beine zu stellen.

Material um das Buch zu füllen dürfte es mehr als genug geben. Nur was die eigentliche Form der Publikation angeht gibt es verschiedene Standpunkte. Mal abwarten wie sich das Ganze entwickelt.

Es wäre in der Tat jetzt noch zu früh etwas Konkretes zu diesen Plänen sagen zu wollen. Aber es wäre natürlich toll, wenn dieses Vorhaben der LMWA gelingen sollte.

An dieser Stelle möchte ich mich aber auch bei www.automobilsport.com bedanken, dass uns hier die Möglichkeit geboten wurde unsere Vereinigung den Leuten draussen etwas näher zu bringen.


Alle Mitglieder 2005 sehen Sie vorgestellt in der Power Point Präsentation hier http://www.automobilsport.com/lmwa/1.htm

- Jean-Marie RESCH -

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